Forscher haben Rhizobakterienstämme gefunden, die das Wachstum des parasitären Unkrauts Striga hemmen und damit die Sorghum-Produktion in Äthiopien erheblich steigern können. Diese Studie unterstreicht die potenzielle Rolle von Bodenmikroorganismen als natürliche Herbizide zur Bekämpfung des Unkrauts und bietet eine nachhaltige und zugängliche Lösung für Kleinbauern.
Die Ergebnisse könnten den Weg für weitere Forschungen zur Isolierung und Charakterisierung dieser Rhizobakterien ebnen, um die Sorghum-Produktivität in Afrika südlich der Sahara zu steigern.
Der Sorghumanbau steht vor Herausforderungen durch abiotische Faktoren wie Trockenheit und biotische Probleme, einschließlich Striga-Befall. In Äthiopien sind die Auswirkungen auf die Sorghumerträge beträchtlich. Herkömmliche Bekämpfungsmethoden sind für einkommensschwache Landwirte oft unrealistisch oder unerschwinglich.
Das Potenzial der Natur nutzen
Die Forschung, die am 4. Juni 2024 in Technology in Agronomy veröffentlicht wurde, zielt darauf ab, spezifische Rhizobakterienarten zu identifizieren, die den Befall mit Striga unterdrücken können und eine praktikable und erschwingliche Lösung zur Steigerung der Sorghum-Produktivität in Äthiopien bieten.
Einhundertsiebzehn bakterielle Isolate wurden aus der Rhizosphäre von 12 Sorghum-Sorten aus drei Regionen des Landes entnommen. Die Isolate wurden auf ihre Produktion von Blausäure (HCN) und Indol-3-Essigsäure (IAA) hin untersucht.
Siebenundvierzig Isolate erzeugten HCN, während 22 IAA produzierten. Von diesen zeigten 21 Isolate eine doppelte Produktion von HCN und IAA. Diese Isolate wurden einem Keimungstest mit Striga hermonthica unterzogen.
In-vitro-Bewertungen zeigten eine signifikante Hemmung der Keimung, wobei die geringsten Raten (0 %, 1 % bzw. 2,7 %) für die Isolate E19G12, E29G2b und E19G10 verzeichnet wurden. Es wurden drei wirksame Stämme zur Bekämpfung von Striga-Befall bei Sorghum identifiziert: E19G12, E29G2b und E19G10.
Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial des Einsatzes von Mikroorganismen als nachhaltige Herbizide für die Landwirtschaft.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es vielversprechende Bodenbakterien gibt, die als Bioherbizide zur Bekämpfung des Striga-Befalls bei Sorghum genutzt werden könnten, vorausgesetzt, es werden mehr Proben aus verschiedenen Teilen des Landes untersucht“, erklärte Urgesa Tsega Tulu, die Leiterin der Studie.
Zukünftige Studien sollten sich auf eine breitere Isolierung und Charakterisierung dieser Bakterien konzentrieren, um ihren Nutzen bei der Bekämpfung des parasitären Unkrauts zu erhöhen und die Sorghum-Produktivität für Kleinbauern in Äthiopien zu verbessern.